Tag 10 – Passau
Endlau – Passau
36,5 Kilometer
Heute war mit knapp unter 20 Grad deutlich kälter als die letzten Tage. Zum Paddeln war das aber sehr viel angenehmer als die Hitze der letzten Woche. Ich kam heute sehr gut voran. Nach etwa 1,5 Stunden erreichte ich die Stadt Vilshofen. Hier legte ich einen Zwischenstopp ein, um meine Vorräte aufzufüllen. In Vilshofen liegt direkt an der Donau ein Flugplatz. Dort herrschte reger Betrieb und es war ziemlich beeindruckend direkt unter den startenden Flugzeugen hindurch zu Paddeln.
Leider änderte sich hier die Landschaft stark. Die Donau ist ab hier stark begradigt und befestigt. Außerdem verläuft die Donau zwischen Vilshofen und Passau parallel zu einer Bundesstraße. Mit der idyllischen Natur der letzten 50 Kilometer war es also vorbei. Kurz hinter Vilshofen begann dann auch der Rückstau der Staustufe Kachlet. Ab hier ging es wieder langsamer voran. Das Kraftwerk Kachlet hat mich dann positiv überrascht. Bisher waren die Kraftwerke alle sehr hässlich und aus Beton. Dieses Kraftwerk war jedoch optisch sehr ansprechend und aus Backsteinen gemauert. Es ist außerdem sehr interessant zu sehen, wie die Kraftwerke im Verlauf der Donau immer größer werden. Das Kraftwerk Kachlet macht wirklich einen imposanten Eindruck.
Hinter dem Kraftwerk begann dann Passau und leider begann es hier auch zu regnen. Trotz regen war es ein tolles Gefühl durch die Stadt zu fahren und es gab sehr viel zu sehen. Allerdings fuhren hier viele Passagierschiffe auf der Donau und ich musste sehr achtsam sein. Passau wird auch als Drei Flüsse Stadt bezeichnet, da hier die Donau, der Inn und die Ilz zusammenfließen. Um den Zeltplatz zu erreichen, musste ich noch einen knappen Kilometer die Ilz flussaufwärts fahren. Da auch die Ilz einen sehr geringen Pegel, und somit eine geringe Strömung hat war das leichter als befürchtet.

Am Abend mache ich dann noch einen kleinen Spaziergang zum Veste Oberhaus. Das ist eine sehr große Burg auf einem hohen Berg mit einem schönen Blick auf die Stadt Passau. Es war nur sehr schade, dass es regnete. Ansonsten wäre das der perfekte Platz gewesen, um den Sonnenuntergang zu beobachten.
Als ich zurückkam, merkte ich, dass ich ungebetenen Besuch hatte. Eine Ratte hatte sich an meinen Lebensmitteln vergriffen. Eine Banane und ein sündhaft teurer Müsliriegel hatten dran glauben müssen. Ich habe dann alle Taschen sorgsam verschlossen. Als ich schlafen wollte kam die Ratte dann trotzdem wieder und ließ sich erst durch einen beherzten Schlag vertreiben. Wie ich am nächsten morgen mitbekommen habe, hat sie sich dann wohl zu den Nachbarn begeben und dort das Brot vernichtet.
