Im Kajak von Genf nach Gibraltar – oder doch nicht
Mit dem Kajak von Genf nach Gibraltar paddeln. 2000 Kilometer über die Rohne und das Mittelmeer. Durch die Schweiz, Frankreich und entlang der spanischen Küste. Und das ganze ohne Erfahrung im See Kajak fahren. So sah der Plan für mein letztes großes Abenteuer aus.
Unterwegs kam jedoch alles ganz anders als geplant. Auf der Rhone stellte ich schnell fest, dass der Plan alles andere als ausgereift ist. An der Rhone gibt es wahnsinnig viele Staudämme und die Infrastruktur ist nicht wirklich auf Paddler ausgelegt. Ich war täglich viele Stunden damit beschäftigt ein Boot um irgendwelche Staudämme zu karren. Das war verdammt anstrengend und Spaß der Spaß ließ dabei doch zu wünschen übrig. Deshalb entschied ich mich nach zwei Wochen auf der Rhone, in Lyon, meine Pläne zu ändern.
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Die geplante Route
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Die neue Route (rot = Kajak, grün = Segelschiff)
Bei Lyon wechselte ich von der Rhone auf die Loire. Die Loire fließt allerdings nicht zum Mittelmeer, sondern zum Atlantik. Die Strecke nach Gibraltar verlängerte sich so um 1000 Kilometer und mir war klar, dass ich mein Ziel so nicht erreichen würde. Stattdessen erlebte ich das Abenteuer meines Lebens. Ich paddelte quer durch Frankreich und anschließend entlang der Atlantiküste weiter nach Süden. Die Bedingungen wurden jedoch schnell zu heftig. Die Wellen wurden immer größer und das Wetter zunehmend schlechter. Weiterpaddeln erschien mir einfach zu gefährlich und ich musste meinen Plan noch einmal ändern. Nach 200 Kilometern am Atlantik und insgesamt über 1000 Kilometern Paddeln endete meine Kajak Tour deshalb in La Rochelle. Dort traf ich zum Glück auf die Labora, ein über 80 Jahre altes Segelschiff und mein Abenteuer konnte weitergehen.
An Bord der Labora ging es weiter über die Biskaya nach Spanien. Die Bedingungen waren krass. Wir segelten über die Biskaya, eines der gefürchtetsten Segelreviere in Europa. Dadurch, dass wir im Herbst und Winter unterwegs befanden wir uns weit außerhalb der Saison. Schlechtes Wetter, starke Stürme und hohe Wellen waren daher an der Tagesordnung. Wir mussten oft und lange auf passende Wetterfenster warten und wenn es das Wetter zuließ in See zu stechen, war die See trotzdem alles andere als ruhig.
Eigentlich wollte ich hier unterwegs regelmäßig von meiner Tour berichten. Allerdings war das zeitlich etwas eng und ich habe mich dazu entschlossen jetzt im Nachhinein über meine Erlebnisse zu schreiben. Die nächsten Wochen und Monate werden also noch ein paar Blogbeiträge über meine Tour erscheinen.
Aktuell arbeite ich an einem Film über mein Abenteuer. Wenn alles klappt, soll der Film „Kurs Südwest“ im März 2021 ins Kino kommen. Schaut euch hier den Trailer an oder klickt hier für mehr Infos zum Film:
https://kurs-südwest.de/