Tag 17 – Hochwasser
Diedersdorf – Aggstein
26,9 Kilometer
Heute Nacht hatte es viel geregnet und auch als ich dabei war meine Sachen zu packen und mein Zelt abzubauen, wollte es nicht aufhören zu Regnen. Auch der Wetterbericht war wenig positiv. Es war Dauerregen für den ganzen Tag angesagt. Überraschenderweise hörte es dann doch auf zu regnen, als ich losfuhr. Zunächst musste ich erst einmal Yannick wiederfinden. Er hatte die Nacht knapp 5 Kilometer weiter auf einem Campingplatz verbracht. Als wir mittags die Staumauer der Staustufe Melk üerquerten, begann es dann doch noch zu regnen. Die Strömung war ab hier allerdings fantastisch. Es ging schon fast rasant voran und es gab viele Stromschnellen und Strudel. Ab hier fuhren wir durch das UNESCO Weltnaturerbe Wachau. Die Berge wurden immer höher am Rande der Donau standen viele Burgen und Schlösser. Durch das schlechte Wetter hingen die Wolken sehr tief und Nebel umgab die Berggipfel. Die Stimmung war wirklich mystisch und sehr eindrucksvoll.
Am Nachmittag wollten wir die Burg Aggstein besichtigen. Von hier aus sollte man einen fantastischen Blick in das Donautal haben. Als wir gerade an Land gingen zog allerdings ein kräftiges Unwetter auf und die Burg verschwand in den Wolken. Wir beschlossen den Tag hier zu beenden, das Gewitter auszusitzen und eventuell später zur Burg zu Wandern. Am Donauufer haben wir eine sehr schöne Stelle für unsere Zelte gefunden. Später stellte sich allerdings heraus, dass der Platz doch nicht ganz so gut war.

Am Abend ließ der Regen dann nach und wir wanderten zur Burg Aggstein. Diese lag zwar noch immer im Nebel und man hatte eigentlich keine Aussicht aber die Tour war trotzdem ganz nett. Der Wald war durch den Nebel sehr mystisch und wir haben viele Feuersalamander gesehen.
Als wir zu unseren Zelten zurückkehrten merkten wir, dass der Pegel der Donau merklich gestiegen ist. Unsere Zelte befanden sich noch weit oberhalb des Wasserspiegels aber wir wollten das ganze sicherheitshalber doch beobachten. Wir haben Markierungen gebaut, um zu sehen, wie weit der Wasserspiegel steigt. Er stieg dann in den nächsten Stunden noch ein gutes Stück an, blieb während des Abendessens allerdings konstant. Um auf Nummer sicher zu gehen, stellten wir uns abwechselnd alle zwei Stunden einen Wecker, um den Pegel zu überprüfen. Mir war die ganze Sache allerdings nicht geheuer und ich hatte das ungute Gefühl, dass es in zwei Stunden vielleicht schon zu spät sein könnte. Ich konnte nicht einschlafen und ging deshalb noch einmal raus um den Wasserstand zu überprüfen. Das Wasser hatte inzwischen fast unsere Zelte erreicht. Jetzt musste alles ganz schnell gehen. Ich weckte Yannick und in windeseile haben wir unsere Sachen gepackt. Dabei standen wir mächtig unter Zeitdruck, da das Wasser immer näher an unsere Zelte rückte. Oberhalb von unserem Zeltplatz befand sich eine obstbaumwiese. Hier haben wir dann die restliche Nacht verbracht.
Ich bin wirklich froh, dass ich nicht einschlafen konnte. Andernfalls wären wir heute Nacht mehr als nur etwas nass geworden.
